Themen und Trends auf der Light + Building sind vor allem nachhaltige Technologien, denn mehr als ein Drittel des Endenergieverbrauchs und etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland sind auf Gebäude zurückzuführen. So weit, so schön: Wie kann der Umbau auf nachhaltige Technologien jedoch mit einem dramatischen Fachkräftemangel realisiert werden? Es fehlen über 80.000 Mitarbeitern und die Demographie tut ihr übriges.
Die Unternehmen stehen im starken Wettbewerb um die besten Mitarbeiter, vor allem im technischen aber auch im kaufmännischen Bereich.
„40% der Energie in Europa wird in Gebäuden verbraucht“Die aktuelle Energiekrise macht es nochmal sehr deutlich: Der Energieverbrauch in Gebäuden muss signifikant gesenkt werden. Digitalisierung, Elektrifizierung und Automation helfen dabei, in Gebäuden Energie zu sparen. Hier waren auf der Light+Building viele intelligente und vernetzte Lösungen zu sehen. Eine deutliche Reduktion ist das Ziel. Besonders bei Raumwärme, Warmwasser, Beleuchtung und Kühlung gibt es enorme Einsparpotenziale. Darin sind sich Hersteller, Verbraucher, Politik und Wirtschaft jetzt einig. Die Nachfrage ist groß und die Hausbesitzer sind bereit, Geld zu investieren. Weiteres Wachstum wäre also möglich. So könnten nun überall Photovoltaik-Anlagen oder Wärmepumpen installiert werden. Leider kann es gerade bei Wärmepumpen zu Lieferzeiten von bis zu einem Jahr für bestimmte Modelle kommen. Das größere Problem ist der Fachkräftemangel. Trotz steigender Zahlen bei den Beschäftigten im Elektrohandwerk von in 2016 416.000 auf derzeit 520.000 Beschäftigte sagt Alexander Neuhäuser, stellvertretender Geschäftsführer des Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH):
„Wir haben eine Fachkräftelücke von ca. 81.000 Mitarbeitern“Neuhäuser beklagt, dass in den vergangenen Jahren politisch zu wenig passiert ist und es nun eine wahre Aufholjagd gibt.Um die Lücke zu schließen, werden vom ZVEH bereits Fachkräfte aus dem Ausland angeworben. Durch den demographischen Wandel werden aber in Zukunft weiterhin Fachkräfte fehlen. Die Unternehmen haben nun die Aufgabe, sich dem Wettbewerb um die gefragten Mitarbeiter zu stellen und sich als attraktiver Arbeitgeber darzustellen. Es wird spannend, wer beim „War for talents“ die besten Chancen hat.