Schaut man sich die Baubranche über die letzten Jahre an, so hatte sie in den letzten 20 Jahren ein stetiges Wachstum verzeichnet. In der Corona-Krise war sie teilweise sogar der wirtschaftliche Motor, denn entgegen den Einbrüchen anderer Wirtschaftszweige wurde weiter gebaut und bescherte der Baubranche volle Auftragsbücher und entsprechende Gewinne. Doch auch wenn Corona die Branche
wenig belastet hat, so machen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und die gesamtwirtschaftliche Lage auch vor der Baubranche nicht halt. Abreißende Lieferketten, Gasrestriktionen, Energie- und Materialengpässe, fehlende Logistik, Fachkräftemangel, massive Preissteigerungen all das hält die Wirtschaft aktuell in Atem. Mit welchen Auswirkungen auf die Unternehmen?

Der Einkauf hat einen erheblichen Mehraufwand, um Materialflüsse zu gewähren, doch die Personalkapazitäten sind meist stabil. Die Produktion muss mit geänderten Rahmenbedingungen, wie wechselnde Rohstofflieferanten und -qualitäten und Materialmangel, umgehen. Dies erfordert teilweise Flexibilität in den Arbeitszeiten und Schichtplänen.
Der Vertrieb verwaltet gefüllte Auftragsbücher, schlechte Lieferfähigkeit und stetige Preissteigerungen und muss Kunden immer wieder besänftigen.
Doch wie damit umgehen?
Von vielen Unternehmen hört man aktuell, „wir wissen gerade gar nicht, wie wir die Herausforderungen schaffen sollen, da haben wir für noch mehr Veränderungen oder zusätzliche Themen nicht auch noch Kapazitäten.“
Die Prognosen gehen auch zukünftig von einem Wachstum aus, doch zuerst muss der erwartete Rückgang in 2023 verkraftet werden. Kann die Baubranche davon ausgehen, dass sie stetig weiterwächst? Wird es Marktverschiebungen, mehr oder weniger Globalisierung geben? Wie verändern sich die Kunden? Welche Auswirkungen hat die Endlichkeit unserer Ressourcen und wie können sich Unternehmen trotz aller wirtschaftlicher Interessen, ökologischer, nachhaltiger, einfach „umweltfreundlicher“ entwickeln?
Diese Fragen beschäftigen viele Menschen und die Antworten sind nicht einfach. Doch eins haben alle Antworten gemeinsam, „es ändert sich nichts, wenn wir nichts verändern.“ Das bedeutet, dass nicht nur das Erkennen von Veränderungen im Fokus liegen darf, sondern daraus müssen Entscheidungen und Handlungen erfolgen. Und dies bedeutet für Unternehmen und ihre Mitarbeiter, dass sie sich verändern müssen.
Aus diesem Grund beschäftigen wir uns in einer Kolumne intensiv mit dem Thema Wandel und dem damit verbundenen „Change Management“.
Zweiwöchentlich gibt es Einblicke und Impulse zum Thema Change Mangement. Ein Fokus liegt dabei sicherlich im Bereich der Digitalisierung, doch auch die Kommunikation, die Technologien, die Funktionslogiken von Märkten werden beleuchtet.